Donnerstag, 25. Juli 2013

Urlaub

Morgen fahr ich mit meinem Lieben für ein paar Tage in den Urlaub. Ich freu mich schon sehr auf ein paar Tage Entspannung, Freiheit, Sommer. Und das mit meinem Liebsten. Ich hoffe, ihr habt auch einen schönen Sommer! Ich melde mich wann anders mit ausführlicheren News ;-).

Mittwoch, 17. Juli 2013

Ich hatte ein paar schwierige Tage und bin rückfällig geworden. Es ist traurig, das zu erfahren, weil in der letzten Zeit alles ziemlich gut verlief. Ich habe Dinge erreicht, die ich nie für möglich gehalten habe. Ich war stärker als die Krankheit und bin nicht schwach geworden. Aber die Krankheit ist gerissen und hässlich. Sie schleicht sich an und ist mir zu oft in die Quere gekommen. Ja, ich bin gefallen, aber ich kann auch wieder aufstehen. Ich bin weiterhin in der Abteilung 4 in meiner alten Klinik. Ich muss jetzt weiterkämpfen und das Ziel ist weiterhin Gesundheit.

Dienstag, 9. Juli 2013

Gedanken

Ich bin so unglaublich traurig, dass ich die Behandlung in der Klinik nicht abschließen konnte. Jetzt sitze ich hier, ganz alleine, in der Abteilung 4 der Klinik, in der ich 1,5 Jahre mit starkem Untergewicht war. Es ist sehr komisch, wieder hier zu sein. Aber ich bin jetzt gesünder als damals. Ich merke aber auch, dass die Krankheit hier irgendwie sehr gegenwärtig ist. Es ist unglaublich schwierig, feste Nahrung zu mir zu nehmen und Nutridrinks zu trinken. Aber ich tue es dennoch. Ich weiß, dass ich es brauche, und ich bin zu weit gekommen, als dass ich auf die Krankheit hören könnte. Ich war lange genug krank. Neun Jahre verdammt nochmal.

Ich habe so viel Zeit mit krank-sein verloren und das macht mich sehr traurig. Es tut weh zu wissen, dass ich zugelassen habe, dass eine Krankheit so viel meines Lebens genommen hat - so viel Zeit, so viel Freude, Mut, Energie, so viel von mir selber. Der Schmerz in mir. Aber es macht mich auch noch unglaublich traurig, dass dieser Schmerz nicht nur bei mir ist, sondern alle um mich herum. Die, die meinem Blog schon etwas länger folgen, wissen vielleicht, wie schmerzhaft es für meine Mutter gewesen sein muss. Eine arme Mutter, die ihre Tochter öfters fast verloren hätte. Oder meine anderen Lieben, die mich so oft so krank erlebt haben - mein Freund, der durch eine dicke Wand greifen musste, um zu seiner Freundin zu gelangen. Sie verdienen ein besseres Leben, und ich tue das auch. Das habe ich gelernt. Ich verdiene es, mein Leben leben zu können.

Als ich das letzte Mal in diesem Zimmer saß, habe ich davon geträumt, wie man Leben sein würde. Das habe ich lange getan - geträumt. Aber in den letzten sechs Monaten habe ich endlich alles getan, um meine Träume zu verwirklichen. Ich habe viele Schritte gemacht, um zu meinem Leben zu gelangen. Es war schwierig, weil die verdammte Krankheit mein Leben neun Jahre lang regiert hat. Es war eine der schwierigsten Erfahrungen für mich. All seine Regeln und Routinen zu ändern, die ich habe, seit ich 10-11 Jahre bin. Es ist, als würde man zehn Jahre in drei Monate quetschen. Aber ich habe dennoch etwas erreicht. Ich habe viel gelernt und das ist goldwert. Ich muss mich jetzt nur an das gelernte halten. Ich kann nicht zulassen, dass die letzten Monate umsonst waren. Ich kann entscheiden, ob ich kämpfe oder der Krankheit rückfällig werde. Die richtigen Entscheidungen müssen getroffen werden und daran muss ich mich jeden Tag halten. Das ist so wichtig.

Ich habe viel in der Klinik gelernt - das Vertrauen. Das Vertrauen in andere, aber auch in mich selber. Ich muss mich jetzt auf mich verlassen, dass ich die richtigen Entscheidungen treffe. Ich muss mir vertrauen.

Zurück in der "alten Klinik"

Hi ihr alle!
Lang ists her. Ich bin wieder zurück in der alten Klinik. Ein wenig früher, als das geplant war, aber naja. Ich war ca 2,5 Monate in der "neuen Klinik" und bin gesünder geworden und habe unglaublich tolle Hilfe bekommen. Es war unglaublich anstrengend, ich weiß nicht, ob ich es jemals so schwierig hatte. Ich habe gekämpft, habe die Emotionen ertragen, die ich nie geglaubt hätte fühlen zu können, aber das war gut so. Ich habe ein Ziel erreicht, das für mich sehr weit weg war. Ich habe die Kontrolle bekommen und der Krankheit widerstanden. Ja, ich kann nach neun Jahren sagen, dass ich stärker bin als die Krankheit. Sie ist viel geringer geworden.
Aber irgendwo ist es falsch gelaufen, dass ich entlassen wurde und wieder hier schreiben kann. In der letzten Zeit hatte ich mit einer starken Müdigkeit zu kämpfen. Ich war so müde, dass ich mich ständig wachhalten musste. Auch wenn ich in den letzten Monaten gut mitgearbeitet habe und viel erreicht habe, wurde ich verwarnt, weil ich nicht kooperiert hätte. Ich war schockiert, traurig und extrem wütend. Ich hatte Angst, dass ich nach Hause geschickt werden würde und nicht stark genug sei, um für mich selber zu kämpfen. Meine Krankheit ist gerissen und stark und in manchen Bereichen bin ich immer noch schwach. Neun Jahre Krankheit lassen sich nicht in fast drei Monaten Klinikaufenthalt besiegen. Deshalb war ich gestern sehr wütend und enttäuscht und bin leider in alte Verhaltensmuster gefallen. Und das war dann schließlich der Tropf, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat - Selbstverletzung wird nicht geduldet und ich wurde entlassen. Zum ersten Mal seit drei Monaten habe ich mich so stark selbst verletzt, dass ich im Krankenhaus behandelt werden musste. Es war gefährlich und kritisch und ich bin unglaublich wütend auf mich, dass ich die Kontrolle verloren habe und mich verletzt habe. Aber ich kann jetzt nichts mehr machen. Was ich tun kann, ist, dass ich mit dem Essen gut weitermache und gegen meine Krankheit kämpfe. Ich kann nach vorne schauen und weitermachen. Ich bin weiterhin ein Kämpfer und habe in diesen Monaten gezeigt, dass ich das tun kann, was ich erreichen möchte, auch wenn die Krankheit schreit. Ich finde andere Antworten, als die Krankheit mir gibt. Ich muss mich nur darauf konzentrieren, dass es andere Antworten gibt. Das gibt mir zu kämpfen, aber ich weiß, dass ich meine Ziele erreichen werde. Ich werde gesund werden, weil ich einen unglaublichen Drang in mir habe. Ich habe viele Ziele. Ich habe einen unglaublich tollen Freund, meine Familie, meine Freunde. Ich bekomme weiterhin Hilfe und bin wieder in meiner alten Klinik. Ich bin traurig, dass ich den Platz in der letzten Klinik verloren habe, aber ich muss jetzt meine Erfahrungen mitnehmen und nach vorne schauen. Ich bin körperlich viel gesünder und habe über 10kg zugenommen. Es ist sehr schade, dass ich meine Freunde in der letzten Klinik verlassen musste, mit denen ich durch gute und schlechte Zeiten gegangen bin. Ich habe dort so viel Liebe und Unterstützung erfahren. Aber ich muss mich auch bei der Klinik bedanken, weil sie mir so viel geholfen haben - dafür bin ich ihnen ewig dankbar. Ich werde das, was ich gelernt habe, mitnehmen und dafür bin ich sehr dankbar.
Ich bin jetzt also wieder in meiner alten Klinik - wie lange, das wird sich zeigen. Ich bin in guten Händen und werde auf mich aufpassen.

Montag, 1. Juli 2013

Auszeit beendet

Die Auszeit ist beendet. Es ist schwierig, auf eigenen Beinen zu stehen, wenn der Boden noch sehr wackelig ist. Aber jetzt geht es zurück in die Klinik und ich werde weiterkämpfen. Ich hatte ein paar kleinere Rückfälle, aber ich kämpfe weiter und gebe nicht auf.
Ansonsten bedanke ich mich bei allen, die mir so lieb geschrieben haben. Das gibt einem sehr viel Kraft. Ihr seid wundervolle Menschen!