Mittwoch, 15. Juli 2020

Die Sanduhr der Hoffnung ist gefüllt mit Tränen der Sehnsucht nach Leben, Gesundheit, Freiheit.

Samstag, 4. Juli 2020

Ich sehne mich nach dem Leben. Auch, wenn mein Körper langsam schlapp macht und die Realität so brutal ist, dass mein Herz blutet. Ich sehne mich nach dem Leben. Nach Freiheit. Freiheit von den Krankheiten. Freiheit vom Trauma. Der körperliche Schmerz ist kaum auszuhalten. Ich bin müde. Müde und erschöpft. Wie viel kann ein Körper aushalten, hab ich mich oft gefragt. Nun haben wir die Antwort erhalten. Mein Körper macht schlapp. Nach 15 Jahren Kampf mit verschiedenen Krankheiten hat mein Körper nun genug. Aber was ist mit mir? Warum sollte ich nicht leben dürfen? Nicht alles erleben dürfen, was ich mir immer erträumt habe? Ich habe noch nie so hart gekämpft, aber alleine ist das eine unmögliche Aufgabe. Aber so lange ich lebe, gibt es Hoffnung. Auch wenn die Ärzte mich aufgegeben haben und mein Körper sein Limit erreicht habe, weigere ich mich aufzugeben. Sterben ist keine Option. Nicht, bis ich nicht gelebt habe. Noch nicht.
Mit 12 Jahren habe ich ein Lied geschrieben, das hieß "Haut wie die Sonne", wo ich über Hoffnung und Sehnsucht nach dem Leben geschrieben habe. Heute scheint die Sonne. Sie scheint mir ins Gesicht und füllt mein Herz mit Hoffnung und Mut. Mut, weiterzumachen. Ich habe meine Entscheidung getroffen. Ich werde nicht aufgeben, ich muss leben. Ich werde die Krankheit nach all den Jahren der Kämpfe nicht gewinnen lassen. Ich werde nicht im Gefängnis der Anorexie leben. Ich werde leben.