Samstag, 21. Mai 2016

Der Albtraum Selbstzerstörung

Ich habe mit der Selbstverletzung zu kämpfen, aber das bin nicht ich. Sie definiert nicht, wer ich als Person bin. Wenn ich in der Notaufnahme bin und meinen Bauch verletzt habe, befinden sich mein Körper und ich in einer Krise. Ich leide körperlich und psychisch. Ich bin sehr mitgenommen und denke nur dran, dass ich irgendwie aus dieser Hölle fliehen möchte, um diese traumatischen Momente nicht erleben zu müssen. Aber dort bin ich und ich kann nicht weg. Ich habe eine Wunde, die direkt versorgt werden muss. Ich muss operiert werden. Ich bin ein Mensch mit einer Wunde, die behandelt werden muss. Warum ist es ein Unterschied, wenn diese Wunde von einem psychologischen Grund ausgelöst wird und nicht von einer körperlichen Krankheit? Warum schaut man mich deshalb anders an? Ich hab es doch verdient, mit Respekt behandelt zu werden. Freundlich behandelt zu werden. Ich bin verletzt und sie müssen sich um mich kümmern. Ich muss mich sicher fühlen und nicht ängstlich und bedroht. Ich liege hilflos dort und kann nichts machen. Wenn jemand nett zu mir ist oder mich mit Respekt behandelt, bin ich überrascht. Aber was soll ich groß tun? Ich kann nichts machen. Ich kann nicht mal das Bett verlassen, denn nach der Operation hab ich große Schmerzen. Die Ärzte haben die Macht. Und ich hab Angst.

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