Dienstag, 24. April 2012

Regeländerung.

Es ist schwierig, sich aus schlechten Phasen zu lösen. Ich hatte eigentlich gedacht, dass es nach der ersten Runde im Krankenhaus einfacher werden würde, aber ich bleibe auf der Stelle.
Ich habe gestern einen neuen Behandlungsplan bekommen. Ab jetzt kann ich nicht mehr an Gewicht verlieren, mich körperlich betätigen, mich übergeben oder sonstiges. Weiterhin wurde beschlossen, dass ich zwangsernährt werde, wenn ich nicht das esse, was ich essen soll. Gestern wurde die kleine Kisa gehört und gerettet.

Ich muss mich an den neuen Plan halten, egal wie schwierig es ist. Es gibt keinerlei Kompromisse. Nach jeder Mahlzeit werde ich eine Stunde lang bewacht.

Es ist gut so. Verdammt schwierig und hart, aber gut. Ich habe keine Wahl mehr. Es ist jetzt so wie es ist. Mein Körper kann nichts mehr ertragen. Ich muss jetzt nett zu ihm sein.
Der erste Tag war soweit auch okay. Ich habe alles gegessen, was ich essen sollte. Ich habe keinen Sport gemacht. Nicht gekotzt. Es war ein schwieriger Tag, aber ich habe gewonnen.
Ich bin irgendwie erleichtert, dass mein Behandlungsplan verändert wurde. Nun habe ich keine Wahl mehr. Ich muss essen. Ich muss zu bestimmten Zeiten essen. Ich muss an Gruppensitzungen teilnehmen. Ich bin auf dem richtigen Weg.
Ich habe strenge Richtlinien, an die ich mich zu halten habe. Ich übernehme keinerlei Verantwortung und entscheide auch nicht, was passiert. Das hatte ich noch nie, aber es ist Teil meiner Therapie, nach und nach die Verantwortung zu bekommen. 
Es hat einen Monat gedauert und 5kg, die ich verloren habe, um herauszufinden, was gemacht werden soll. Und ich habe das Gefühl, dass es besser wird. Ich sage nicht, dass es einfach ist. Es ist die Hölle. Pure Hölle. Aber ich weiß auch, dass die Hölle auf dem Weg zum Himmel liegt.

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