Freitag, 5. Oktober 2012

I'm falling down but getting up?

Es tut mir leid, dass ich lange nichts geschrieben habe. Seit dem letzten Eintrag ist viel passiert. Ich bin nicht mehr in der Klinik - Station 4 - in der ich bisher war, sondern in einer anderen Klinik. Der Grund liegt in der schweren Selbstverletzung.
Was passiert ist... Vor zwei Wochen habe ich mich stark selbstverletzt und musste ins Krankenhaus. Es musste stark behandelt werden und ich musste eine Woche im Krankenhaus bleiben. Es hat alles mit einem Gedanken angefangen. Ich versuche normalerweise die Gedanken zu vermeiden, aber sie sind in mir gewachsen und haben mich eingenommen. Ich hatte panische Angst und musste es einfach tun. Ich konnte nicht widerstehen. Es war unglaublich furchtbar, weil ich keinen Grund hatte, mich so zu fühlen. Es war wie eine unterbewusste Flucht. Mit elf Jahren habe ich Dinge erlebt, die mich traumatisiert haben -diese hab ich jedoch einfach verdrängt. Jetzt, wo cih im Gewicht nach oben gehe, kommen die Gefühle zurück und ich muss fliehen. Nur so kann ich es erklären, weil ich keine Kontrolle darüber habe.

Ich hatte gehofft, dass sie mir in der Station 4 helfen könnten, aber sie waren der Meinung, ich hätte zu viel Druck gehabt. Das glaube ich nicht und ich war auch sehr motivert. Aber wegen dieser Selbstverletzung wurde ich eine Woche lang nach Hause geschickt, um darüber nachzudenken.
Am ersten Abend hatte ich starken Drang, mich zu verletzen. Er hat mich eingenommen, aber ich konnte die Klinik anrufen. Sie haben mir geholfen und ich habe mich nicht verletzt.
Ein anderer Abend, dasselbe Spiel. Ich wusste, was zu tun war, also hab ich die Klinik angerufen. Ich habe nach meiner Vertrauensperson gefragt und gesagt, es seiw ichtig und dringend. Ich sollte warten, weil sie gerade beschäftigt war. Ich habe ihnen gesagt, sie solle mich zurück rufen, wenn sie Zeit habt. Zwei Stunden lang saß ich panisch vor dem Telefon und habe darauf gewartet, dass sie mir hilft. Ich brauchte nur jemandem zum Reden. Jemanden, der weiß, was er zu mir sagen muss. Nach den zwei Stunden habe ich nochmal angerufen. Mir wurde gesagt, sie sei noch immer beschäftigt. Meine Nachricht habe sie nicht bekommen, aber man würde sie jetzt benachrichtigen. Ich habe mich verlassen und betrogen gefühlt und hatte nichts, an das ich mich klammern konnte. Ich habe die Kontrolle verloren und das getan, was ich schon am Wochenende zuvor gemacht hatte.

Später hat mich meine Vertrauensperson angerufen und ich habe ihr die Situation geschildert. Dann habe ich meine Mutter angerufen und sie hat mich ins Krankenhaus gefahren, wo ich wieder behandelt wurde.

Nach diesem Krankenhausaufenthalt, der bis Donnerstag ging, wurde ich in eine andere Klinik überwiesen. Die Station 4 würde mir nicht helfen, bis ich nicht "Verletzungsfrei" sei. Ich weiß nicht, ob ich dort zurück gehen werde. Ich muss jetzt arbeiten und mich darum kümmern. Ich möchte Strategien finden, damit ich mich nicht verletze, wenn der Drang da ist. Ich fühle mich betrogen und weiß nicht, ob ich wieder in diese Klinik will.

Jetzt bin ich in einer anderen Klinik, die eine halbe Stunde von zuhause weg ist. Ich habe hier eine Schule, Freunde und ein umfassendes Programm, das mir helfen soll. Ich habe die Entscheidung getroffen, die Behandlung hier fortzusetzen. Hier kann ich an allem arbeiten, auch daran, wieder zur Schule zu gehen und ein Sozialleben aufzubauen.

Es ist schwierig, die Motivation wiederzufinden, nach allem, was passiert ist, also ist es schwer, meine Arbeit zu erledigen. Aber ich esse, ruhe mich aus und rede. Ich habe Zeiten und Grenzen, die mir helfen sollen.
Ich habe hier viel Eigenverantwortung, aber auch ununterbrochene Unterstützung.

Ich bitte euch, diesen Eintrag mit Respekt zu lesen und es versuchen, es zu verstehen. Es gibt genug Leute, die der Meinung sind, ich sei verrückt und gehöre eingesperrt. Darüber habe ich auch nachgedacht. Aber ich will die um mich herum benutzen, damit sie mir helfen können. Damit es besser wird.

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