Sonntag, 11. September 2016

Die Familie leidet mit

Manchmal muss man sich in Erinnerung rufen, dass die Familien von kranken Menschen auch leiden und alles durchstehen müssen. Gleichzeitig erledigen sie noch ihren Job und haben ihre eigenen Sorgen. Sie stehen Ängste durch, wenn sie ihre Kinder auf diesem schwierigen Weg begleiten und nur bedingt helfen können. Manche Leute verschließen davor die Augen und denken, dass es die Familie ja gar nicht betrifft, wenn jemand anderes krank ist. Aber wie das wirklich ist, weiß man erst, wenn man selbst jemand kranken in der Familie hat. Manche versuchen zu verstehen und möchten den Familien helfen und diese Unterstützung ist toll, auch wenn sie natürlich den Schmerz nicht ganz lindert. Manche wissen auch nicht so recht, was sie zu den Familien sagen sollen oder wie sie sich verhalten sollen. Oft ist es bei Müttern sol, dass ihre Kinder das wichtigste auf der Welt sind und sie vergessen, an ihre eigenen Gefühle zu denken. Man muss für das Kind stark sein. Meine Mutter war über das Wochenende hier und ich habe sie gerade verabschiedet. Im Auto hat sie geweint und mir erzählt, wie es für sie jeden Tag war. Jeden Tag aufzuwachen und nicht zu wissen, ob ich noch lebe. Meine Mama hat beschrieben, wie ängstlich und traurig und wütend sie ist und was das mit ihr gemacht hat - zu wissen, dass mir jederzeit was passieren kann und sie nicht helfen kann. Meine Mutter hat für mich und mein Leben gekämpft. Sie war ständig da und war von meiner Krankheit immer so eingenommen, dass sie kaum ihr eigenes Leben leben konnte. Wer kümmert sich also um die Familien? Wer kümmert sich um die Eltern? Vielleicht sollten wir uns da alle ein wenig mehr unterstützen. Und wenn es nur ein einfaches "Hey, ich denke an euch und weiß, dass es ziemlich schwierig ist" ist. Wir können nicht alles verstehen, aber wir können uns unterstützen.

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