Donnerstag, 21. November 2013

Lebenszeichen!

Hallo an alle,

ja, es ist lange her und das tut mir unglaublich leid. Ich war in einem Loch, das wir als "zwischen Leben und Tod" bezeichnen und hab mich dort eine lange Zeit befunden. Nicht wegen der Essstörung, sondern wegen starker Selbstverletzung.
Mein Zustand ist ernst, es gibt kein "ein letztes Mal" mehr. Alles liegt in meinen Händen. Passiert es nochmal, dann fliege ich raus. Die Träume würden sterben. Ich habe eine Tür in meinem Herzen, die zur Hoffnung führt, und ich versuche, zu kämpfen. Ich habe beschlossen, den Gipfel zu erklimmen und ich bin auch geklettert, aber ich bin nicht am Ziel. Es gibt viele weitere Hügel, die ich erklimmen muss, damit ich der Boss bin. Damit ich weiß, dass ich es bin, der gewonnen hat. Fast neun Jahre lang war all meine Freude unterdrückt. Die Magersucht hatte mich eingenommen und ich war so gut wie tot. Wenn ich gewusst hätte, was für Jahre auf mich warteten und wodurch ich alles gehen muss, dann hätte ich den Tod gewählt. In den letzten Jahren habe ich so viel Schmerz erlebt - und nicht nur ich, sonder alle um mich herum. Und das ist schrecklich. Es waren furchtbare Jahre, aber sie haben mich zu der Person gemacht, die ich heute bin. Ich habe so viel gute Hilfe um mich herum, das ist unglaublich. Ich habe viele Leute getroffen, andere haben mich verlassen. Aber mit vielen ist die Beziehung nur noch stärker geworden. Und das ist ein Geschenk. Ich bin für meine Leute so dankbar.
Ich bin auch dankbar dafür, dass ich noch am Leben bin. In den letzten neun Jahren musste mein Körper so viele Schmerzen ertragen und es ist ein Wunder, dass ich immer überlebt habe. Ich habe eine Mission in meinem Leben, es hat einen Grund, warum ich noch lebe. Ich bin dankbar. Das Leben ist so zerbrechlich, aber dennoch so stark.
In den letzten Wochen habe ich viel über den Tod nachgedacht. Ich sagte bereits, dass ich tief unten war, und der Tod schaute mir über die Schultern. Ich habe darüber nachgedacht, was mein Tod für meine Lieben bedeuten würde. Würden sie es verstehen? Würden sie einfach weiterleben? Würden sie die Fragen beantworten können, die andere stellen? Würden sie weiterleben können, ohne sich die Schuld zu geben?
Es ist zu schmerzhaft, darüber nachzudenken. Der Gedanke daran, dass meine Handlungen das Leben beenden könnten und so viele Menschen beeinflussen würden. Mein Leben ist hoffnungslos, aber ich bin diejenige, die es beherrscht. Das Leben ist in meinen Händen und ich kontrolliere es. Ich habe Willenskraft, das hab ich bewiesen, und ich kann es schaffen. Ich werde es schaffen.

Es gibt so viel in mir, das leben will. Ich kann nicht das Leben weiterleben, das ich gerade lebe.
In den letzten Wochen habe ich so viel geweint. Voller Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung, Trauer und Scham. Aber ich kenne meine Gefühle. Ich kann mit ihnen nicht umgehen und das macht es schmerzhaft, aber ich kenne sie.

Also, lebe ich weiter oder nicht?
Natürlich lebe ich. Wie ich immer sage - Liebe, Glaube und Hoffnung sind stärker.

1 Kommentar:

  1. Nicht nur das Leben ist stark, auch du bist stark. Bleib es. :)

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