Mittwoch, 12. Februar 2014

On the road again

Ich weiß, ich hab mich schon länger nicht mehr gemeldet, tut mir leid. Es ist wieder viel passiert, mein Internet hat gesponnen oder ich war nicht in der Lage, ins Internet gehen zu können. Vor zwei-drei Wochen war ich so demotiviert, dass ich keine Ahnung hatte, wie es weitergehen würde. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass das Leben je gut werden würde. Ich hatte keine Hoffnung und keinen Glauben an ein gesundes Leben. Ich wusste, dass der Weg zur Gesundheit uneben und hart werden würde, aber dass die Dinge SO hart werden...?
Seit einem Jahr befinde ich mich in einem negativen Kreis, in dem sich alles irgendwie gegen mich wendet. Ich mache einen Schritt nach vorne und drei wieder zurück. Das war nicht nur für mich deprimierend, sondern auch für meine Familie. Wann kommt endlich das berühmte Licht am Ende des Tunnels? Die letzten sechs Jahre bin ich immer zwischen meiner Klinik hin und her getingelt und die Dinge wurde immer nur schlechter, ohne dass ich genauer darauf eingehen möchte. Hauptsächlich funktioniert das Programm in der Klinik für mich nicht. Ihre Therapieformen sind für mich sehr schrecklich und nicht geeignet und zum Glück hat meine Familie das auch gesehen. Sie haben nicht darauf bestanden, dass ich dorthin gehe, auch wenn es der einzige Ort war, an dem ich vor meiner Krankheit beschützt werden konnte. Diese Klinik war quasi der letzte Ausweg. Für sie ging es nur darum, mich am Leben zu halten, aber auch ich habe Gefühle. Meine Zeit dort fand ich immer sehr traumatisierend. Ich fühlte mich wie ein Tier, das einfach nur eingesperrt wurde und nach dem immer wieder geschaut wurde, ob es noch lebt. Hier und da gefüttert, egal wie, auch unter Zwang, Medikamente gegeben, und wieder weggesperrt. Also habe ich mich entlassen, immer und immer wieder. Aber Zuhause war es auch nicht gut. Die Krankheit war in mir und war präsent, egal was ich getan hab. Letztlich habe ich darauf reagiert und nach destruktiven Handlungsweisen gehandelt. Ich hatte keine Wahl, so fühlte es sich jedenfalls an. Ich weiß, dass ich immer eine Wahl habe, aber mit dieser Krankheit fühlt es sich anders an. Alles reagiert auf Impulse. Ich reagiere impulsiv, destruktiv, und das fühlt sich richtig an. Ziemlich komisch, aber so ist es eben.

Jetzt gerade liege ich im Krankenhaus und warte darauf, dass sich mein Körper erholt, damit ich eine neue Therapie beginnen kann. Schule ist erstmal nicht möglich. Ich werde bald in eine ganz andere Klinik gehen, die etwas von Zuhause entfernt ist. Aber vielleicht ist der Abstand, die Distanz, auch gut. Ich bin jedenfalls sehr gespannt. Viel passiert gerade und meine Diagnosen und Therapien werden besprochen.
Es ist so unglaublich wichtig, dass ich mitarbeite. Wenn wir das mal mit dem Autofahren vergleichen... Wenn mir gesagt wird, dass ich an der Kreuzung rechts abbiegen muss, dann kann ich nicht nach links oder gerade aus fahren. Wenn ich anhalten soll oder langsamer fahren soll, dann kann ich nicht beschleunigen. Das hab ich in den letzten Jahren häufig so gemacht. Das ist mein Problem. Ich mache das Gegenteil von dem, was mir gesagt wird. Dann fühle ich mich in Kontrolle. Ich weiß nicht warum, ich weiß nur, dass ich machen muss, was mir gesagt wird, auch wenn es sich falsch anfühlt.

Ich hoffe jedenfalls, dass ich bald die richtige Hilfe bekommen werde. Ich bin gespannt, was auf mich wartet und wie die Therapie aussehen wird.
Und damit beende ich mein kleines Update aus meiner Welt.

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