Sonntag, 23. Oktober 2016

Ich atme

Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal tue. Alleine in meiner eigenen Wohnung zu sein und die Dinge zu tun, die damit verbunden sind. Aber ich kann das. Auch wenn es sehr schwierig ist. Die meiste Zeit habe ich unglaubliche Angst. Angst davor zu sterben. Angst davor, die Kontrolle zu verlieren. Angst vor dem, was ich sehe (Halluzinationen). Angst, die Wohnung zu verlassen. Angst, den Raum zu verlassen, denn das Sofa ist zum sichersten Ort in der Wohnung geworden. Deshalb gehe ich kaum raus, es sei denn, jemand ist bei mir. Ich verliere die meiste Zeit des Tages und ich glaube, dass ich viel dissoziiere. Ansonsten dominiert die Erschöpfung. Ich bin total ausgelaugt und war schon lange nicht mehr so müde. Ich versuche mich auf die Dinge zu konzentrieren, die ich schaffe. Und nicht von mir zu verlangen, gleich alles perfekt hinzukriegen. Ich bin froh, am Leben zu sein und nicht wieder in der Klinik gelandet zu sein. Es gibt gute Dinge, aber es ist schwierig, diese zu sehen, wenn die schlechten Dinge so laut sind. Aber ich atme. Ich atme gleichmäßig und mache weiter.

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