Samstag, 8. Dezember 2012

Besser?


Hoch und runter, ständig. Es geht in beide Richtungen. Ich bin dankbar dafür, wenn ich gute Tage habe. Mir fällt auf, dass ich oft gereizt bin. Aber das ist nicht unbedingt ein negatives Gefühl. Ich weiß, dass ich mich so fühle, weil ich mich so leer fühle. Mir fehlt etwas im Leben. Es ist nicht so, dass ich es will. Die Dinge sind nicht rosig. Die leere Zeit habe ich mit der Krankheit gefüllt. Die Zeit wurde gefüllt und die Krankheit war in der Kontrolle. Sie hat alle schlechten Gefühle genommen und gefüllt, damit ich die Gefühle überleben konnte. So war es seit einigen Jahren. Jetzt, wo ich endlich gute Hilfe bekomme, mich sicher fühle, behandelt werde, habe ich es geschafft, nicht mehr so stark auf Impulse der Krankheit zu reagieren. Es ist schwierig und unglaublich hart, aber so ist es nun mal. Ich kann mich besser kontrollieren, damit es besser wird. Es ist schon besser. Ich bin von einem Meer von Zeit umhüllt, unverdauten, chaotischen Gefühlen und einem Leeregefühl. Und dann frage ich mich: Womit soll ich diese Zeit füllen? Was soll ich mit den Gefühlen machen und was mit dem Leeregefühl?
Nun, es gibt einen positiven und einen negativen Weg. Ich kann das tun, was ich immer tue. Die Zeit mit der Krankheit füllen und auf Autopilot schalten, ohne die Gefühle ertragen zu müssen. Oder ich kann einen Schritt nach vorne setzen und meine Zeit mit Dingen füllen, die ICH in meinem Leben haben möchte. Ich kann weiterhin meine Umgebung um Hilfe bitten, wenn die Gefühle die Überhand haben. Ich bestimme.

Ich möchte mehr machen, als die Zeit in meiner Wohnung zu verbringen. Ich möchte mehr Zeit mit Freunden und meinem Freund verbringen, nicht die Zeit mit der Krankheit füllen. Ich fülle die Zeit automatisch mit der Krankheit. Ich muss etwas tun, damit ich etwas machen kann. Die Zeit ist der Schlüssel, die mir dazu helfen kann, weiterzugehen. Ich kann meine Zeit mit frischen Dingen verbringen.

Ja, es geht vorwärts. Auf dem Weg denke ich an alte Sachen...
Vor acht Jahren lag ich in einem Bett im Krankenhaus, an Maschinen gebunden und zwangsernährt. Vor fünf Jahren habe ich all die Zeit damit verbracht, mich zu verletzen. Vor zwei Jahren wurde ich ans Bett gefesselt, damit ich mich nicht verletzen kann. Vor einem Jahr habe ich mir an Silvester versprochen, dass ich mir ein weiteres Jahr gebe. In diesem Jahr sollte ich gesünder werden. Und jetzt kann ich sagen: Ja, es wird besser.

Genug gesagt. Danke für die Unterstützung. Habt ein schönes Wochenende!


1 Kommentar:

  1. Durch dich hat das Leben ein Zeichen gesetzt!

    Du hast Ideen, die kein anderer hat.
    Du sprichst Worte, die kein anderer spricht.
    Du tust Dinge, die kein anderer tut.
    Du bist einmalig und einzigartig.
    Durch dich hat das Leben ein Zeichen gesetzt.

    Niemand kann lieben, wie du liebst.
    Niemand kann lachen, wie du lachst.
    Niemand kann tanzen, wie du tanzt.
    Du bist einmalig und einzigartig.
    Durch dich hat das Leben ein Zeichen gesetzt.

    Nur du kannst mit deinen Händen berühren.
    Nur du kannst etwas mit deinen Worten sagen.
    Nur du kannst hervorbringen, was in dir ist.
    Du bist einmalig und einzigartig.
    Durch dich hat das Leben ein Zeichen gesetzt.

    Niemand kann fühlen, was du fühlst.
    Niemand kann wissen, was du weißt.
    Niemand kann erfahren, was du erfährst.
    Du bist einmalig und einzigartig.
    Durch dich hat das Leben ein Zeichen gesetzt.

    Nur du kannst die Welt mit deinen Augen sehen.
    Nur du kannst die Welt mit dir erfüllen.
    Nur du kannst dein Leben leben.
    Du bist einmalig und einzigartig.
    Durch dich hat das Leben ein Zeichen gesetzt.

    (frei nach P.M. Dieckmann)

    Liebe Kisa,

    wei ein Schiffbrüchiger auf eine einsame Insel trifft, so bin ich auf deinen Blog gestoßen. Bei mir ging es ebenfalls seit 2004 ständig bergab. Mein Perfektionismus hat mich in die Tiefe gezogen. Bis 2010 habe ich nicht realisiert, dass ich es dort nicht mehr alleine herauf schaffe, denn ich hatte in meinem Leben bisher immer alles geschafft. Mir konnte keiner helfen... dachte ich zumindest. Dich irgendwann kam der Punkt, an dem ich realisierte dass ich krank war und Hilfe benötigte. Sich dies einzugestehen war der wichtigste Schritt. Endlich konnte ich beginnen loszulassen. Seit dem geht es wieder bergauf und manchmal auch wieder ein wenig bergab. Ab ein Leben, das nur aus Höhepunkten besteht wäre langweilig, denn dort wäre kein Platz mehr für Gefühle.

    Hör bitte nicht auf zu kämpfen, denn du bist mehr als dein Körper...

    Janine Shepherd: A broken body isn’t a broken person

    glg
    Timo

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