Mittwoch, 12. Dezember 2012

Leben und Tod


Frühling, Sommer, Schmetterlinge, Ärztin, Schule, Freunde, Kinderlachen, Kinder, Urlaub, Reisen, Hochzeit, Tante, Spaziergänge, Handball, einkaufen, Fußball, Haus, Freiheit, Freude, Lebenserfahrungen...
Alles wartet auf mich, aber ich muss es wählen. Jeden Tag, jederzeit, jetzt.

Gefangen zwischen scharfen Dornen
Tanzend über dem Grab
Eingefangen von Dunkelheit
Stark gegen den Sturm
Unendlicher Kampf gegen den Tod

Das Leben zwischen wunderschönen Blumen
Auf der Suche nach dem Leben
Der Schmerz setzt Grenzen, aber nimmt nicht das Leben
Stark und schön
Die ewige Suche nach Freude und Glücklichsein

Leben oder Tod?

Ich habe zu kämpfen. Ich hänge etwas in einem zerstörerischen Chaos fest, das sehr viel Angst und Panik auslöst. Meine Aufgabe liegt darin, diesen Sturm auszuhalten und anders zu denken, nicht auf Impulse zu reagieren. Das ist schwierig. Sich alleine durch die Gedanken zu kämpfen. Ich versuche mir zu helfen, indem ich mir weiß mache, dass die zerstörerischen Gedanken von der Krankheit kommen. Und ich weiß von acht Jahren Erfahrung, dass die Krankheit mir nichts gutes will. Sie hat mich immer von dem Schönen abgehalten. Ich kann nichts für die zerstörerischen Gedanken, aber ich kann versuchen, dass sie nicht die Kontrolle übernehmen und mich zum Handeln zwingen. Ich muss versuchen, dagegen anzukämpfen und den richtigen Fokus zu setzen. Weil ich das kann. Ich weiß, was ich will. Ich will das Leben und dafür muss ich kämpfen.

Ich bin nicht alleine. Es ist gut und unglaublich hilfreich zu wissen, wie viele mit mir gegen die Krankheit kämpfen. Alle, die mir gutes wünschen. An diese Leute zu denken hilft, wenn der Sturm aufkommt.

Es ist sehr schwierig und unglaublich gefährlich. Hier bin ich jetzt, ganz klein in einem großen Sturm, auf die Hilfe anderer angewiesen. Ich nehme die Hilfe an, zusammen sind wir stärker. Aber wenn die Krankheit die Kontrolle übernimmt, dann falle ich, und vielleicht ist es ein endloser Fall. Doch ich kämpfe, weil ich mein Leben haben möchte. Ich habe Tausend Gründe, warum ich das Leben haben möchte und nicht durch die Krankheit regiert werden will.

Außerdem will ich meinem wundervollen Freund danken, der jeden Tag das Leben sieht. Wir beide glauben so fest daran, dass wir wissen, dass wir es eines Tages haben werde. Mir laufen Tränen die Wange runter, mein lieber Lars. Ich bin so unglaublich froh, dass dieser Tag vorbei ist. Du weißt, was ich heute geschafft habe. Ich habe einen schwierigen Tag überstanden und das bedeutet einen Schritt näher am Leben. Danke, dass du so standfest bei mir stehst und immer gestanden hast. Du hast dich in mich verliebt und mich auch am Leben gehalten. Ich sage dir das, was ich immer sage: Es wird es wert sein.

Außerdem will ich meiner wundervollen Mama danken. Sie weiß immer, welche Knöpfe sie zu drücken hat, um mich nach einem Fall wieder auf die Beine zu bringen. Danke, Mama, für alles, was du für mich gemacht hast und durch das du in acht Jahren gegangen bist. Heute wäre ich nicht am Leben, wenn es dich nicht geben würde.

Es gibt noch andere Leute, denen ich hier danken will, aber sie wissen das auch. Danke, dass ihr mir immer helft.

1 Kommentar:

  1. Dein Text hat mich sehr berührt und ich kann es so gut nachvollziehen, dieses Chaos, was so zerstören kann. Du bist nicht allein, gib nie auf, der Kampf lohnt sich.

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