Sonntag, 24. Februar 2013

Ein kleines bisschen Wahrheit


Ich spüre eine große Traurigkeit in mir drin. Die Krankheit hat mich seit fast neun Jahren in dieser Welt gefangen gehalten. Sie hat mir so viel genommen. Der Schmerz bedeutet auch Schmerz für alle, die um mich herum sind. Die Krankheit hat denen Schmerzen zugefügt, die ich liebe. Vieles wurde genommen. Es ging hoch und runter. Meine Liebsten wussten nicht, ob ich leben oder sterben würde. Das betraf mich und meinen Körper. Leben oder Tod. Der Schmerz, von dem ich spreche, ist nicht genug, weil ich in der kranken Welt gefangen bin und so viel verloren habe. Ich bin nicht "normal". Aber ich habe viele Erfahrungen gemacht, die ich benutzen kann, um gesund zu werden. Ich muss noch viel lernen, um normal leben zu können, aber es gibt viele Mittel, mit denen ich überleben kann. Ich habe unendliche Male versucht und bin gescheitert, aber ich habe viel gelernt. Ja, ich habe viel Gutes, das ich für die Genesung und die Zukunft verwenden kann, aber mir geht es nicht gut. Ich bin immer noch in der Welt der Essstörung gefangen und ich weiß nicht, wie ich raus kann.

Ich weiß, dass wenn ich an einem Tag nicht esse, dass ich depressiv und voller Angst sein werde. Die Krankheit flüstert und lacht mit ihren Lügen, öffnet mir eine Tür. Ich gehe hindurch, um den Schmerz zu beseitigen. Diese kranke Tür habe ich seit vielen Jahren betreten. Ich kann nicht loslassen. Ich weiß nicht, wie ich einen Tag überstehen soll, ohne die kranken Methoden anzuwenden. Ich traue es mcih nicht, sondern verschiebe und verschiebe es.

Ich bin so weit davon entfernt, meine Ziele zu erreichen. Es gibt so viel Arbeit. So viele Hügel, die erklommen werden müssen, so viele Gefühle, die erlebt werden müssen. Ich möchte so sehr gesund sein. Ich möchte die Kraft in mir spüren, meine Ziele erreichen. Ich versuche zu leben, aber alles ist falsch. Ich bin nicht ganz. Ich bin nicht gut genug. Ich bin nicht gut und wie gehe ich damit um? Ich tröste mich mit Essen. Der sichere Weg. Essen und übergeben. Ein ewiger Kreis.

Ich weiß, dass meinem Leben so viel fehlt. Wer bin ich? Was ist mir wichtig? Was will ich mit meinem Leben machen? Es gibt so viele Fragen und ich sehne mich nach den Antworten. Die große Frage ist, was geschieht jetzt? Bin ich bereit zur Behandlung? Ja, das bin ich. Wie soll sie aussehen? Das ist ungewiss. Was macht es mit mir? Ich bin ambivalent und habe große Angst. Ich wünschte, alles wäre gut ausgelegt und klar und ein perfekter Behandlungsplan wäre da. Es gibt so viel, womit ich arbeiten muss. So viel, dem ich mich aussetzen muss. Ich bin froh, dass ich derzeit nicht so viel zunehmen soll, nur ein paar Kilo, weil das gerade okay ist. Ich bin motiviert, einen gesunden Körper zu bekommen. Man ist so eingeschränkt, wenn man einen untergewichtigen Körper hat. Das ist es nicht wert. Ich werde zunehmen. Ich habe bereits einige meiner "Anorexia-Klamotten" weggeworfen und Klamotten in der Erwachsenenabteilung gekauft, etwas, was ich lange nicht gemacht habe. Sie sind zu groß, aber ich sehe, was ich machen muss, damit sie passen. Ich bin motiviert, einen gesunden Körper zu bekommen.
.Die Zukunft ist so wichtig. Ich möchte Kinder, ich möchte Ärztin werden etc.

Soweit ein Update, ein kleines bisschen Wahrheit. Nochmal danke an meine Familie, meinen Freund, meine Unterstützer, die mich seit Jahren begleiten. Ich bin so dankbar, ihr seid unglaublich.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen