Mittwoch, 14. November 2012

Verwundetes Mädchen


Zuallererst möchte ich Danke sagen. Für die Unterstützung, die Kommentare etc. Dazu muss ich aber auch sagen, dass ich mich hier und da vielleicht nicht deutlich genug ausgedrückt habe, deshalb möchte ich es noch mal erläutern. Zunächst möchte ich betonen, dass ich gesund werden MÖCHTE. Den Blog gibt es nun schon etwas länger, er führt durch gute und durch schlechte Zeiten. Viele von euch wissen, dass die Essstörung eine komplizierte Krankheit ist und es unglaublich schwierig ist, komplett gesund zu werden. Viele haben sich gefragt, warum ich noch nicht gesund bin, obwohl ich Hilfe bekommen habe, für die ich sehr dankbar bin. Aber wie ich schon öfters gesagt habe, eine Mauer erschien nach der anderen, wenn die Emotionen durchdrangen. Was wird ausgelöst? Das habe ich in den letzten Monaten versucht herauszufinden. Warum ich immer abhaue, immer.

Ich hatte so viele helfende Hände um mich herum, aber war nie in der Lage, sie zu ergreifen.
Es gibt selbstzerstörerische Dinge - Essstörung (Bulimie und Anorexie), Selbstverletzung etc. Es wurde immer zum körperlichen Schmerz. Manchmal wurde ich psychologisch behandelt, aber nie sehr tief. Meine Ärzte haben Angst, irgendwelche tief liegenden Gefühle in mir auszulösen.Ich habe meine Emotionen immer durch zerstörerische Dinge kontrolliert, deshalb ist es schwierig, diese Emotionen zu behandeln. Wir haben es nie auf den Punkt meiner Probleme, zum Ursprung, geschafft. Niemand hat es gewagt, diesen Ursprung zu erkunden. Aber ich weiß, dass sich in diesem Ursprung ein kleines Mädchen versteckt, das zum Opfer von grausamen Dingen wurde, die niemals hätten passieren dürfen. Ein traumatisiertes Mädchen, das in seinen Gefühlen gefangen ist. Niemand hat diesem Mädchen genug Vertrauen gegeben, damit es loslassen kann und die Freiheit finden kann. Im letzten Monat habe ich viel Zeit mit einer Psychologin verbracht, zu der ich ein gutes Verhältnis hatte und mich ihr gegenüber öffnen konnte. Wir haben über alles geredet und es tat unglaublich gut. Ich habe mit ihr Dinge geteilt, die ich noch nie jemandem anvertrauen konnte. Das verwundete Mädchen spricht. Spricht und spricht über alles, was weh tut. Sie redet und redet und die Dinge lösen sich. Gleichzeitig gehen wir immer weiter in der Vergangenheit zurück. Ich versuche unbewusst das kleine Kind auf Distanz zu halten, weil dort ein Trauma und viele Wunden sind. Diese würde ich sonst durch meine Essstörung oder Selbstverletzung betäuben. Das tue ich immer, wenn die Wunden zu problematisch werden. Zu viele schmerzvolle Gefühle werden ausgelöst, dass ich sowohl unterbewusst als auch bewusst abhauen. Deshalb ist es so schwer, gesünder zu werden.
Aber dann muss es okay sein, wenn ich wirklich hart arbeite?
Ja, das hört sich logisch an. Aber was passiert, wenn das Gehirn und der Körper sich automatisch abschotten und in Krampfanfällen enden, dissoziieren, sodass meine Psyche keinerlei Kontrolle mehr hat?
Wenn ich keine Kontrolle hab, dann kann man nicht an unterbewusstem arbeiten. Es ist zu schwierig.
Dennoch, ich möchte gesund werden. Was mich immer abgehalten hat, ist die Dissoziation. Sie wird auftreten, wenn andere selbstzerstörerische Aktionen nicht funktionieren.
Was tun wir dann?
Nun, wir müssen andere Wege finden, um das verwundete Mädchen zu erreichen. Es müssen neue Wege gefunden werden, um die Hauptursachen zu behandeln. Die Wunden müssen behandeln werden.

Es ist ein großes Hindernis auf dem Weg zur Besserung. Daran muss ich arbeiten. Es nennt sich Dissoziation. Hier gibt es ein paar Informationen. Es geht grundsätzlich darum, dass der Kopf dicht macht. Ich schalte einfach ab.

Wir suchen nach dem richtigen Weg der Behandlung. Viele Dinge wurden versucht, viele haben sich als nicht hilfreich erwiesen. Ich muss mich auf meine Ziele konzentrieren und auf die vertrauen, die mir den Weg zeigen.

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