Dienstag, 6. November 2012

Ewiger Kampf


Die Krankheit darf nicht über mich bestimmen. Ich versuche das zu verstehen, aber ich brauche ständig die Bestätigung, dass ich mir Dinge erlauben darf, die mich stärker machen oder mich besser fühlen lassen.

Gestern wurden mir die Fäden gezogen - die Fäden von der starken Selbstverletzung von vor ein paar Wochen. Danach war es sehr schwierig. Der physische Schmerz wurde geheilt und letztlich muss ich auch mit den psychischen Schmerzen und Wunden dealen. Deshalb war der Drang, mir weitere Schmerzen zuzufügen, gestern sehr stark. Den ganzen Tag lang hatte ich furchtbare Angstzustände. Es war unglaublich schwierig, nicht auf die Stimme der Krankheit zu hören. Ich sehe, höre und fühle sie um mich herum.

Wenn ich mich physisch nicht verletze, dann ist es doch irgendwie da. Ich träume, sehe Dinge, dass ich mich selber verletze. Es fühlt sich so real an, dass ich darüber nachdenke. Wenn die Krankheit mein Leben sabotieren will, mache ich Dinge, damit ich mich zerstöre. Ich suche nach Gründen, warum es das Richtige zu tun ist. Zum Beispiel denke ich daran, dass ich damit auch meine Lieben verletze.

Es ist, als würde ich zwischen zwei Welten schweben. Zwei Personen, die ich zu kontrollieren versuche. Ich versuche, der Hauptcharakter zu sein und die richtigen Entscheidungen zu treffen, aber das ist unglaublich anstrengend und ermüdigend. Immer ich zu sein, die Kraft dafür aufzuwenden. Warum kann ich nicht einfach ich allein sein? Ich hab da so keine Lust mehr drauf. Ich möchte eine endgültige Entscheidung treffen, aber gleichzeitig möchte ich auch ein gutes Leben. Es ist schwierig, jeden Tag aufzustehen, wenn sich jeder Tag ums Überleben dreht. Ich möchte mich gut fühlen und nicht von Traumata und Symptomen verfolgt werden. Ich möchte Frieden, Ruhe. Ich bin so müde. Aber gestern habe ich meine Kämpfe gewonnen, das ist gut.

2 Kommentare:

  1. Auch wenn es anstengend und ermüdend ist, kämpfe weiter, denn nur so kannst du ein gutes Leben aufbauen.
    Denk immer an deine Ziele und halte sie dir vor Augen - du kannst es schaffen :)
    Mit der Zeit wird es immer leichter und am Ende deines Weges wirst du wieder ganz du selbst sein - ohne diese Gedanken, die von der Krankheit kommen.
    Ich glaub an dich und bin stolz, dass du dem Drang nicht nachgegeben hast.
    Bleib stark !

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