Dienstag, 5. August 2014

Back to life

Heute war ich quasi zu Besuch in der D-Klinik. Es verlief ziemlich gut. Habe viele Umarmungen bekommen und mir wurden viele Lächeln geschenkt. Die Nacht davor hatte ich kaum geschlafen, weil ich so gespannt war und auch ein wenig Angst hatte. Angst davor, wie sie mich behandeln würden, nachdem mein letzter Aufenthalt dort so plötzlich beendet wurde. Angst davor, dass sie annehmen würden, ich sei wieder krank, nur weil ich ein bisschen was abgenommen habe. Ich hatte Angst davor, nicht angenommen zu werden. Aber ich habe viele positive Eindrücke gewonnen und morgen werde ich wiederkommen und einen Tag dort bleiben.
Ich glaube nicht, dass ich heute Nacht viel schlafen kann. Ich denke viel nach. Ein Kapitel wird beendet. Ein Kapitel, das wahrscheinlich eins der wichtigsten auf meiner Reise war. Ich habe so viel gute Hilfe erhalten und habe wundervolle Menschen kennengelernt, sowohl andere Patienten, als auch vom Personal. Wir sind alle Menschen, egal, welche Krankheit. Vieles hat mich berührt, viele unterschiedliche Geschichten. Ich habe heute etwas von meiner Krankheits-Geschichte erzählt und eine Frau fing an zu weinen. Sie meinte "Tut mir leid, dass ich weine, aber ich bin einfach so berührt von deinen Kämpfen, die du bestritten hast, und trotzdem stehst du jetzt hier und lachst." Das hat mich sehr berührt.
Drei Monate war ich auf einer Intensiv-Einheit, weil ich in einem psychotischen Zustand war und jeden Tag dissoziiert habe oder andere Anfälle hatte. Aber dann wurde ich sicherer und konnte reden und das war meine Medizin. Am Anfang war all das, was gesprochen hat, noch ziemlich hässlich. Eine schwierige Zeit, über die ich gesprochen habe, und das war nicht einfach.
Aber dann fing die Medizin so langsam an zu wirken und es ging mir besser. Wir gingen einen Weg, der weh tat, aber als die Wunden anfingen zu heilen, konnte ich wieder Sport treiben. Und das hat mir Kraft und Freude gegeben.
Die Leute in der O-Klinik waren wundervoll, sehr geduldig, schlau, haben sich gut um mich gekümmert und ich bin dankbar, dass ich so gute Hilfe erhalten habe.
Ein Kapitel endet.
Ein neues beginnt.

1 Kommentar:

  1. Hay, in welcher Klinik warst du dort?
    Genau die gleichen Erfahrugen habe ich auch gemacht und die Menschen die man dort kennenlernt, schließt man so ins Herz. Alle verstehen dich, wissen, was du meist, wenn du sagst: Ich kann nicht mehr un wissen, das es alles beser wird. MAn geht zusammen einen weg, der oft holprig und schwer ist, aber im Nachhinein strahlt man, weil man den Schritt gegangen ist und angefangen hat, zu reflektieren und zu lernen, da dass Leben was man mehr oder weniger gelebt hat, doch zu einem schönen Leben und Alltag werden kann :) Ich hoffe es geht dir im Moment gut.
    Liebste Grüße
    Jacki :)

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