Sonntag, 6. Mai 2012

Neuanfang

Ich hasse es, dass ich diesen Blog zurzeit so vernachlässige. Das muss echt besser werden.
Der Grund für meine Abwesenheit war ein Krankenhausaufenthalt, leider. Ich laufe ständig vor meinen Gefühlen davon. Etwas, was ich seit Jahren in verschiedenen Arten mache - Bulimie, Selbstverletzung, Anorexia, Tablettenmissbrauch. Dieses Mal war es etwas anders, aber ich will keine Details darüber schreiben. Ich kann nur sagen, dass es jetzt okay ist, ich wieder in der Psychiatrie bin und es okay ist.

Ich habe einen verzweifelten Brief an meine Therapeuten geschrieben, dass sie mich nicht aufgeben sollten, weil ich Angst hatte, sie würden mich wieder in eine andere Klinik überweisen, weil ich derzeit Hoffnung in diese Psychiatrie habe.

Den Brief will ich mit euch teilen:

Ja, ich laufe. Ich laufe davon, schon wieder. Ich brauche Hilfe dabei, Methoden zu finden, wie ich damit umgehen kann, statt wegzurennen. Ich habe das Gefühl, dass ich weglaufen muss, wenn ich etwas neues beginne, wenn ich etwas verändere, von vorne anfange. Das ist ein Neuanfang. Ich werde es nicht machen. Ich muss es einfach machen. Ich möchte Strategien finden, wie ich mit Veränderungen umgehen kann und ich glaube fest daran, dass ich das mit Ihrer Hilfe schaffen kann.

Seit vielen Jahren, seit ich ein kleines Kind war, bin ich vor meinen Gefühlen weggelaufen. Durch Perfektionismus, Essstörungen, Selbstverletzung.
Der Punkt ist, dass ich wirklich einen konkreten Plan haben möchte und ich glaube, dass wir alle auf dem richtigen Weg dorthin sind, aber ich muss auch konkret damit beginnen. Und das bereit mir Schwierigkeiten. Ich bin perfektionistisch und möchte das alles sofort haben. Ich bin so erschöpft von der Anorexie.

Die Selbstverletzung ist nicht um mich zu verletzen - ich werde nicht sterben oder mich in irgendeiner Art verletzen. Es ist nur mein verdrehter Weg zu einem Neuanfang, dem Besseren, ich werde es besser machen. ich werde Hilfe akzeptieren. Mir ist völlig bewusst, dass es gefährlich ist und ich wünschte, ich hätte einfach aufstehen können und denken können "Neuer Tag, neue Möglichkeiten", aber so ist es nicht. Dennoch möchte ich Hilfe, damit ich so denken kann. Und ich habe diesmal mehr Zeit, als bevor ich kam.

Ich hoffe so, dass ich nicht in eine andere Klinik überwiesen werde, weil ich als akute Gefahr gelte. Ich möchte so sehr anfangen, dem Plan folgen, neue Methoden, Wege finden etc.
Ich bin keine Gefahr für mich selber. Ich werde nicht sterben. Ich will leben. Ich möchte gesund werden. Aber das ist die einzige Möglichkeit, dass ich mehr Hilfe brauche. Ich brauche einen Neuanfang.

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 Ich muss neue Methoden finden, geradeaus gehen und kämpfen. Ich habe viel Gewicht, Energie und Zeit verloren in den letzten Tagen, es wird Zeit. Ich bin stark, ich kann das. Ich sehe die Farben, sie sind da. Die Möglichkeiten liegen vor mir. Ich muss auf die Farben zuarbeiten.

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