Dienstag, 1. Mai 2012

Schwierige Tage, aber auf dem richtigen Weg.

Ich war auf einem kleinen Trip. Zehn Minuten durfte ich draußen in einem Rollstuhl rumgeschoben werden. So steht es im Vertrag. Meine Füße könnten mich aber auch nicht so lange tragen. Ich bin so müde. Erschöpft. Gelangweilt. Es ist schwierig, jeden Tag meine Arbeit zu machen: Essen, schlafen, die Angstzustände auszuhalten, die Emotionen zu ertragen, den Schmerz zu spüren etc. Da verliere ich manchmal das Ziel aus den Augen. Dadurch rutsche ich leicht auf andere Wege, so wie es in den letzten Tagen öfters war. Die Magersucht wird ganz schnell ganz stark, weil alles so sehr weh tut. Zwanghafte Gedanken und Taten nehmen mich ein. Ich bin erschöpft. Sport und kotzen. Ein ewiger Teufelskreis. Aber dadurch kann ich vor meinen Gefühlen fliehen. Es fühlt sich besser an, als die dreckigen, unbekannten Gefühle, die so schmerzen. Alles tut weh. Die letzten zwei Nächte habe ich in der Notaufnahme verbracht, weil mein Arm so sehr weh tat. Er ist wieder gebrochen. Osteoporose... Meine inneren Wunden tun so weh, dass ich sie los werden möchte. Aber heilen sie auch gut? sie müssen heilen.
Ich verliere das Ziel aus den Augen und dann - warum mache ich das? Um gesund zu werden. Und der höllische Schmerz ist in dem Sinne gut, als dass ich weiß, dass ich auf dem richtigen Weg bin, auch wenn ich hier und da andere Wege einschlage. Ich gehe auf dem richtigen Weg, auf das Ziel zu.

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