Sonntag, 7. April 2013

Puzzle


Sorry, dass der letzte Eintrag schon ein paar Tage her ist. Ich versuche so häufig zu schreiben wie es geht.
Der Boden war hart, als ich gefallen bin, ein Rückschlag. Ich wurde schon oft genug wegen der Selbstverletzung im Krankenhaus genäht und operiert. Ostern wurde es wieder sehr schlimm. Ich hatte keinen, mit dem ich reden konnte, deshalb wurde alles etwas zu viel für mich und ich habe mich zu stark verletzt, sodass ich wieder im Krankenhaus behandelt werden musste. Es ist aber alles okay. Ich bin gerade zuhause, aber gehe morgen wieder in die Klinik. Dann noch zwei Wochen, bis ich in die neue Klinik gehe. Es ist soweit. Ich bin sehr gespannt, auch, was sich verändert hat, seit ich das letzte Mal da war. Ich weiß, dass die Dinge jetzt anders sind. Ich bin psychisch und physisch stärker und reifer als beim letzten Mal. Außerdem bin ich bereit für die Behandlung. Dennoch macht es mir große Angst. Ich muss die Essstörung loslassen, jetzt wirklich. Das ist schwierig, wie eine Trennung. Die Essstörung hat mich mein halbes Leben lang kontrolliert, ich war sehr, sehr jung, als ich krank wurde, deshalb muss ich viel lernen. Ich habe mir eine eigene Wahrheit aufgebaut und dadrin in meiner Krankheit überlebt. Die letzten sechs Monate habe ich etwas neues gelernt, aber ich war noch immer von der Essstörung abhängig. Nun muss ich eine komplette Behandlung machen.

Mir geht es jetzt in vielen Weisen besser und ich kann meiner aktuellen Klinik nur danken. Sie haben mich aufgenommen, als andere mich zum sterben nach Hause geschickt haben. Mir wurde gesagt, es gäbe keine Hoffnung mehr. Ich sei zu krank. Sowas wie "zu krank" gibt es nicht. Es gibt immer Wege, einer Person zu helfen. Man darf nur die Hoffnung nicht aufgeben und muss weiter machen. Egal, wie zerbrochen ich mich gefühlt habe, ich wurde immer aufgefangen. Die aktuelle Klinik hat mir die Hoffnung auf ein Leben langsam gegeben. Sie haben mir Anweisungen gegeben, haben mich begleitet und mir geholfen, wenn ich gefallen bin. Ich habe mich zerstört gefühlt, aber jetzt wurden die Teile an den richtigen Platz gelegt. Ich bin bereit, weitere Puzzleteile in der neuen Klinik zusammen zu fügen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen