Dienstag, 2. April 2013

Oster-Update


Nun, wie war mein Ostern dieses Jahr? Nicht gut, aber auch nicht schlecht. Irgendwo in der Mitte. Ich hatte alles von einem Tagtraum bis zu einem Krisentag. Es ist nicht schön, wenn man Ostern (was ich unglaublich gerne mag) in der Klinik verbringen muss, während die Freunde und Familie zusammen sind oder in die Berge fahren, Ski fahren gehen, Ostereier suchen, ans Osterfeuer gehen und sowas. Aber ich sollte froh sein, dass ich Ostern überlebt habe. Ich muss die Dinge nehmen, wie sie sind, und wir sprechen viel darüber, dass ich mich darauf konzentriere, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Es sind noch drei Wochen, bis ich in die neue Klinik gehe. Jetzt muss ich die richtigen Entscheidungen treffen, Hilfe annehmen und sowas, egal wie ich mich zurzeit fühle. Es wurden auch ein paar frische Sachen geplant, bevor ich in die neue Klinik gehe. Ich werde meinen 20. Geburtstag feiern - ich kann froh sein, dass ich noch lebe, deshalb muss er gebührend gefeiert werden. Außerdem will ich mit meiner Familie etwas entspannen. Ich war mit meinem Freund auf einer kleinen Party und es war schön, ich selbst sein zu können. Das tat ihm auch sehr gut.

Meine Zeit in der neuen Klinik kommt bald und dann muss gekämpft werden. Ich habe schreckliche Angst. Angst vor den Gefühlen, die ich bekommen werde. Was, wenn ich aufgeben möchte? Dieses Gefühl wird sicher kommen. Was mache ich, wenn ich mich schmutzig fühle oder die Angst mich regiert? Ich habe so schreckliche Angst davor zu versagen. Ich war in dieser Klinik schon mal mit 12 Jahren. Es war meine Rettung, aber nur vorübergehend. Jetzt ist die Zeit gekommen und ich muss alles geben. Ich kann die Tränen schon spüren, auch wenn ich sie nicht weinen werde. Ich möchte gesund werden. Ich habe es so satt, ein krankes Leben zu führen, ein beschränktes Leben, ein miserables Leben. Ich möchte frei sein. Ich möchte das Gefühl erfahren, dass mir alles Gewicht von den Schultern genommen wird und nichts auf mir lastet. Ich möchte schöne Tage erleben. Ich möchte Dinge machen können, ohne Angst zu verspüren oder darüber nachdenken zu müssen. Ich möchte, dass die Dinge normal sind.

Ich habe so viel, was ich im Leben machen möchte. So viele Ziele, die ich erreichen will, aber dann muss ich auch die Krankheit loslassen. Ich muss das Leben wählen und nicht die Krankheit. Neun Jahre lang habe ich versucht, beides zu haben. Ich habe auf Messers Schneide getanzt und ein sehr beschränktes Leben gefühlt. Ich habe mich eingesperrt gefühlt. So ein Leben verdiene ich nicht, ich habe nichts schlimmes gemacht. Ich verdiene ein Leben, das ich möchte - und der einzige Mensch, der mir das geben kann, bin ICH.

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