Sonntag, 27. März 2016

Ein weiteres Fest

Ich habe Ostereier. Ich habe Blumen auf dem Tisch stehen und Dekorationen im Zimmer. Aber die Osterstimmung kann man sich nicht kaufen. Man kann sich die Freude im Herzen nicht erkaufen. Ich vermisse die besondere Atmosphäre während der Feiertage. Der heutige Tag bedeutet für mich mehr Stress, mehr Erinnerungen, mehr Trauer. Traurigkeit, dass die Dinge so sind wie sie sind und nicht mehr so, wie sie mal waren. Denn ich erinnere mich daran, wie Ostern einmal war. Früher sind wir immer zur Familie gefahren, haben dort lecker gegessen und im Garten Ostereier gesucht. Später war ich mit Freunden unterwegs. Ich war immer sehr sozial und gesellig und wollte viele neue Leute kennenlernen. Ich war diejenige, die auf dem Tisch stand und getanzt hat, gesungen hat, fröhlich war. Jetzt bin ich krank. Heute liege ich im Bett und schaue nach draußen. Die Sonne scheint, alle sind fröhlich. Ich nicht. Ich bin gefangen und ich hasse es. Nicht jeder ist in Osterstimmung. Ich habe Ostereier und gaukle mir die Stimmung ein wenig vor. Aber eigentlich ist es eine Erinnerung an all das, was fehlt. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so erschöpft war. In zwei Wochen geht die neue Therapie los. Ich habe große Erwartungen daran. Aber wird sich wirklich etwas ändern? Ich bin schon so lange gefangen, da kann man sich nur schwer vorstellen, dass sich etwas verändert. Aber ich weiß auch, dass sich Dinge verändern werden. Ich habe eine Chance und die möchte ich nutzen. Naja. Erstmal die Feiertage hinter mich bringen. Ein Tag nach dem nächsten. Und ich hoffe, dass da draußen Leute sind, die Ostern genießen können. Frohe Ostern!

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