Donnerstag, 31. März 2016

Ich muss standhaft bleiben

12 Jahre: "Ich freue mich, dass all das vorbei ist. Ich werde gesund sein."
14 Jahre: "Mein Leben ist nichts als Krankheit. Ich bin die Krankheit."
15 Jahre: "Lieber Gott, hilf mir. Ich kann nicht mehr. Ich bin müde und traurig, lass mich gehen."
16 Jahre: "Ich möchte mein Ich zurück. Ich bin von der Dunkelheit eingenommen und alles ist hoffnungslos, weil ich mich nicht befreien kann."
17 Jahre: "Hat es einen Sinn, dass ich so leide? Ich hab das Gefühl, ich sterbe von Tag zu Tag mehr. Warum wache ich eigentlich noch auf."
18 Jahre: "Ich frage mich, ob ich jemals wieder Freude im Herzen spüren kann. Warum hab ich dieses Leben bekommen? Was hab ich getan, dass ich das verdient habe?"
20 Jahre: "Es gibt so viele Wunden in meiner Seele. Sie heilen nicht. Ich hab das Gefühl, meine Vergangenheit holt mich ein. Wie kann ich das loslassen, das den Schmerz von mir fern hält?"
21 Jahre: "Gib mir ein Zeichen, damit ich weiter kämpfen kann? Egal wie schmerzhaft, egal wie dunkel, egal wie einsam, egal wie hoffnungslos - irgendwas in mir sagt mir, dass ich nicht aufgeben darf. Auch wenn es noch keinen Sinn ergibt, ich muss darauf hören."
22 Jahre: "Heute habe ich Emotionen verspürt, die ich in zehn Jahren nie gehabt habe. Es beängstigt mich total. Aber irgendwie fühlen sie die Gefühle an, als sollten sie da sein. Es tut weh, aber ich muss da durch."
Heute: "Heute hab ich den ganzen Tag geweint. Ich glaube, ich habe die Tränen aus zehn Jahren geweint. Ich hatte das Gefühl zu ertrinken, aber mit jeder Träne habe ich mich auch erleichtert gefühlt. Ich habe gelernt, dass es gut ist zu weinen und es gut tun kann."

Ich habe den Tag damit verbracht, zurück zu blicken. Ich versuche einen Sinn zu finden. Aber wahrscheinlich habe ich diesen noch nicht gefunden und er wartet in der Zukunft auf mich. Ich muss daran glauben, dass es einen Sinn im ganzen Leid gibt.

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