Samstag, 12. Juli 2014

Schöner Tag

Es ist schon wieder ein paar Tage her, dass ich geschrieben habe. Es passiert einfach viel. Gute Dinge. Zugegeben, für andere sind diese Sachen nicht sonderlich spannend, aber für michs ind sie wundervoll. Eine gesunde Entscheidung nach der anderen, ich sehe meine Fortschritte. Ich gehe wichtige Schritte, esse besser. Ich mache Sport, ich spreche, ich schreie, ich weine. Aber hauptsächlich rede ich und das ist neu für mich. Ich spreche über meine Schmerzen, ich öffne mich und mir wird zugehört. Ich kann meine Gedanken von gesund und krank trennen und gestern habe ich auch meine Gedanken in die Realität umgesetzt. Das mache ich selten, weil ich Angst habe, Angst vor Emotionen. Ich weiß nicht, wie ich mit denen umgehen soll und darauf bin ich nicht stolz. Ich hab nicht an mich geglaubt. Aber andere haben das getan und dafür bin ich dankbar. Sie haben mich in der letzten Zeit gepusht und ich bin dankbar, dass ich davon positive Resultate erhalten habe. Emotionen sind nicht gefährlich. Und das konnte ich nie so wirklich verstehen, weil ich es nie erlebt habe.
Auf die Stimmen darf ich nicht hören, denn sie lügen nur. Ich muss auf die um mich herum hören. Ich muss loslassen. Den kranken Kopf hinter mir lassen, von der Krankheit weggehen. Und das ist unglaublich beänstigend und gruselig. Die Anorexie schreit, wenn ich esse. Ich bin dreckig. Ich habe mich so dreckig gefühlt, dass ich von keinem berührt werden wollte. Aber sobald mein Kopf ein wenig Nahrung bekommen hat, konnte der auch besser arbeiten. Ich konnte einfacher denken, positiver denken. Die letzten Tage waren gut. Ich habe gelacht. Ich war gestern mit meiner Mutter in der Stadt. Wir waren in einem Café, waren shoppen. Und es war so schön, einfach nur Zeit mit ihr zu verbringen und gesund zu sein. Auf dem Rückweg gab es frische Erdbeeren. Morgen gehe ich schwimmen. Ich freue mich drauf!

Ich weiß aber auch, dass es auf und ab geht und dass meine Probleme immer wieder hoch und runter gehen. Aber ich kann besser damit umgehen und ich weiß, was ich will. Das darf ich nicht vergessen. Ich muss jeden Tag arbeiten und ich bin motiviert. Das Leben ist nicht schwarz oder weiß. Ich lebe, auch wenn ich krank bin. Ich bin gesünder.
Ich bin dankbar und glücklich. Gestern war ein schöner Tag und ich habe mich wie ein Mensch gefühlt. Und heute kann es weitergehen.

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