Dienstag, 5. Juni 2012

Ein Schritt nach vorne

Heute war ein wichtiger Tag. Gestern war ein schlechter Tag. Davon hatte ich viele in letzter Zeit. Ihr wisst schon. Mir wurde gesagt, dass ich in eine Wohngruppe gehen müsste, wenn ich keine Fortschritte machen würde. Das ist genau das, was meine Essstörung will.
Ich hatte fast schon aufgegeben, bis ich ein Gespräch mit einem meiner Psychologin hatte. Ich hab ihm gesagt, dass meine Essstörung in einer Wohngruppe wohnen möchte, aber dass ich das nicht möchte und dass meine Essstörung viele Dinge möchte, nach denen ich mich öfters richte.

Also wurde mir noch eine Chance gegeben. Ich gebe nicht auf. Ich habe noch weitere Möglichkeiten, ich hab die Kraft und ich kann darüber entscheiden, was jetzt passieren wird.

Ich wurde heute gefragt, ob ich wirklich mit meiner Essstörung leben möchte, statt meine Träume zu verwirklichen. Ich habe darüber nachgedacht und fast angefangen zu weinen. Natürlich will ich das nicht. Ich will Ärztin werden und anderen helfen, meine eigene Wohnung haben, zur Schule gehen, Kinder haben, gesund sein und frei leben. Ich kann das haben, wenn ich diesen Weg jetzt weiter gehe - so schwierig er auch ist.

Ich vermisse das Leben, das wurde mir heute wieder bewusst. Ich weiß nicht, warum ich in letzter Zeit so bin. Wie kann ich meine Essstörung einfach so akzeptieren, dass sie mich kontrolliert? Wie kann ich aufgeben? Ich hab so viel vor mir. Und ich muss jetzt anfangen. Jede Stunde, jede Sekunde.

Ich habe wieder etwas Hoffnung geschöpft. Mein Freund hat mich besucht und er meinte, dass er mich heute wieder fröhlich sehen würde. Wir waren draußen, haben ein paar Fotos gemacht.

Jetzt ist es also wieder so, dass ich in die Herausforderungen springe und kämpfe. Einen Schritt nach dem anderen, auf dem Weg zu meinem Ziel.

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