Heute war ein schwieriger Tag. Ich bin so wütend und müde von meiner Situation. Ich habe denen heute ganz klar und direkt gesagt, dass ich nach Hause gehen wolle. Nach Hause gehen, um etwas Motivation zu tanken. Es endete in Tränen und die haben es so verstanden, als würde ich aufgeben, aber das habe ich nicht! Ich werde weiter gehen. Ich habe 1000 Hände, die mir gereicht werden, und ich muss jetzt diesen Weg weiter gehen. Ich muss daran glauben, dass ich gesund werden kann. Ich muss mir all die Jahre der Krankheit vergeben und mir eine neue Chance geben. Ich habe alles, was man braucht, um gesund zu werden, um ein gutes Leben zu bekommen, jetzt muss ich auch darum kämpfen. Ich muss die Kontrolle und Vergangenheit los lassen, mir selbst verzeihen und bei Null anfangen. Ich bin der Boss, ich entscheide, ich entscheide.
Es ist so einfach und doch so schwierig, dass ich mich immer Stück für Stück fürs Leben entscheiden muss. Jeder Tag ist anstrengend, jede Mahlzeit ist ein Kampf, jede Stunde ist ein Kampf. Mal gewinne ich, mal verliere ich.
Das ist das schwierigste, was ich bisher in meinem Leben erlebt habe und oft will ich einfach nur aufgeben. Aber das kann ich nicht. Ich hab so viel, wofür es sich lohnt, gesund zu werden. So viel, wofür es sich lohnt zu kämpfen. Und jetzt ist alles für mich bereit. Die Straße ist frei - ich muss jetzt nur denen um mich herum vertrauen und auf sie hören und auf deren Ratschlägen hören. Nur dann werde ich mein Ziel erreichen. Nur dann werde ich frei und gesund sein.
Es wartet einfach so viel auf mich. Ein Leben, das bis jetzt noch nicht begonnen hat.
Was für mich derzeit so schwierig ist - ich kann meine Krankheit nicht los lassen. Die ständige Kontrolle. Emotionen, das ungewöhnliche, Obsessionen, mein anorektischer Kopf. Ich muss die los lassen und neue Ideen, Gewohnheiten, Normen, Taten und Lebensweisen finden. Das ist alles neu und gruselig, das kranke ist bekannt und sicher. Ich muss alles neu lernen.
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