Montag, 30. Juni 2014

Hallo, sorry, dass ich mich so selten melde. Es passiert viel, aber es geht in die richtige Richtung. Es fühlt sich nicht mehr unmöglich an. Ich beweise mir immer öfters, dass ich der Boss bin und dass ich Fortschritte gemacht habe.

Gerade arbeite ich daran, dass ich mich langsam daran gewöhne, Verantwortung zu übernehmen. Ich bekomme kleine Aufgaben in der Woche und das funktioniert gut soweit. Ich dissoziiere auch weniger und habe weniger Anfälle, also machen wir es scheinbar richtig. Ich versuche auch viele Aktivitäten zu haben. Aber gleichzeitig habe ich auch Herausforderungen zu bewältigen. Damit ich immer konzentriert bleibe.

Am Wochenende war ich im Krankenhaus, weil ich körperliche Beschwerden hatte. Es ist aber alles okay. Ich habe am Wochenende gezeigt, dass ich weit gekommen bin. Im Zimmer waren lauter Gegenstände, mit denen ich mich früher verletzt hätte. Die Gegenstände habe ich betrachtet und dabei gingen mir ein paar Gedanken durch den Kopf. "Es ist es nicht wert, all das, was ich mir aufgebaut habe, wegzuwerfen. Das wäre bescheuert. Viele Leute vertrauen mir und wenn ich das jetzt versaue, verbaue ich mir so viel. Ich werd mich nicht verletzten." Irgendwann habe ich einen vom Krankenhauspersonal gefragt, dass er einen Gegenstand wegnimmt, damit ich nicht die ganze Zeit darüber nachdenke. Und das war gut so. Vor einem halben Jahr hätte ich das nicht gemacht, da wäre das anders ausgegangen.

Und sowas muss ich üben. Denn wenn ich die Klinik irgendwann verlasse, dann begegnen mir in der Welt tausende Dinge, mit denen ich mich verletzen kann. Nicht die Welt ist das Problem, nicht die Gegenstände sind die Probleme. Ich bin das. Ich muss etwas verändern und mich an die Welt anpassen, dass ich alltägliche Gegenstände nicht mehr als Selbstverletzung betrachte.

Ich muss Dinge annehmen. Ich muss annehmen und akzeptieren, dass ich Dinge verloren habe. Ich muss Situationen annehmen, Ängste annehmen, ein Leben annehmen, das auf und ab geht. Mich selbst annehmen, akzeptieren.

Es geht vorwärts und ich bin bereit für einen neuen Tag. Ich habe wieder mit dem Sport angefangen und das ist wundervoll. Ich habe klare Ziele für die Zukunft und ich weiß, dass es gut werden wird...

1 Kommentar:

  1. Ich hoffe sehr, dass du dich bald selbst annehmen und irgendwann auch lieben kannst :)!
    Lass dir viele liebe Grüße da

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