Mittwoch, 13. März 2013

Ein magischer Nachmittag


Ich fliege und schwebe. Meine Stimme ist voller Glück, weil ich einen schönen Nachmittag mit meinem Freund verbracht habe. Es war so schön und tat mir so gut. Es ist so lang her, dass ich glücklich war, ich habe es schon fast vergessen. Das macht mich ein bisschen wütend - wie kann ich mir erlauben, das Leben zu vergessen, wenn es doch so schön sein kann? Aber dann wieder, warum soll ich die Zeit damit verschwenden, wütend zu sein.
Ich glaube, es ist kein Wunder, dass ich so viel Traurigkeit in mir habe, weil ich seit neun Jahren krank bin. Ich kann nur daran denken, wie furchtbar es sein wird, in der Krankheit verloren zu gehen. Deshalb muss ich mich anders entscheiden. Und das habe ich heute gemacht. Heute habe ich mich frei gefühlt. Ich konnte genau das machen, was ich machen wollte. Es war so schön, meinen Freund zu sehen. Ich habe quasi den ganzen Nachmittag gelacht und so gut ging es mir schon sehr lange nicht mehr.
Ich muss einfach sagen, dass ich viele Wege habe, wie ich den Gefühlen entkomme. Und das mache ich seit vielen Jahren. Jedoch laufe ich nicht nur vor den schlechten Gefühlen davon, sondern auch vor den guten. Das Leben ist sowohl gut als auch schlecht. Du musst das ganze Paket nehmen, etwas dazwischen gibt es nicht. Aber die Schmerzen sind es wert, wenn du gute Sachen erlebst, wie die von heute. Es war so schön, dem Körper etwas gutes zu tun. Das gibt Hoffnung und Kraft. Es war schön, einen gesunden Tag mit seiner Familie zu verbringen. Das ist schon so lange her. Und das brauche ich, um die Motivation zu behalten.

Und jetzt sitze ich hier voller Tatendrang und möchte einfach nur teilen, wie glücklich und erleichtert ich gerade bin. Und fast hätte ich vergessen zu erzählen, was wir überhaupt gemacht haben. Nun, wir waren in der Stadt und waren ein bisschen shoppen. Es war sehr schön. Warum? Weil ich endlich mit erhobenem Haupt durch die Läden spazieren konnte und nicht mehr in die Kinderabteilung musste. Ich habe Klamotten anprobiert und die passten viel besser. In dem Moment haben sich die 5kg, die ich zugenommen habe, wundervoll angefühlt. Und das ist mein Ziel.
Nach dem kleinen Shoppingtrip habe ich mir einen Kaffee gekauft und habe dann meinen Freund getroffen. Ich habe in seinen Augen die Freude gesehen, als er mich gesehen hat. Das beruhte auf Gegenseitigkeit. Wir sind einfach etwas rumgelaufen, sind in Läden gegangen und und und.

Heute war ich ich selber. Es war so wunderschön, dass ich es einfach mit euch teilen muss. Ich bin voller Tatendrang und Motivation. Heute kann ich mit einem Lächeln und einem guten Gefühl ins Bett gehen.

1 Kommentar:

  1. Das hört sich sehr,sehr gut an!
    Ich hoffe, dass dich dieses gute Gefühl weiter begleiten wird und dir Kraft gibt für die nächste Zeit!

    Am schönsten liest sich der Satz: "Heute war ich ich selber!" Das ist toll! Denn du hast eine ganz eigene und wunderbare Persönlichkeit und musst dich hinter keiner Essstörung verstecken!
    Viel Erfolg weiterhin auf deinem Weg!

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