Dienstag, 13. Mai 2014

Evaluation Teil 2

Letzte Nacht konnte ich gar nicht schlafen. Ich war so gespannt, nervös und verängstigt, hatte große Angst, dann kam ein Anfall oder mehr und dann hab ich ein wenig geschlafen, bevor ich wieder wach wurde und was gegessen habe. Sehr schlau von mir, mitten in der Nacht zu essen, während ich Angst habe. Das ist, als würde man eine Bombe zünden, daher hatte ich einen weiteren Anfall.

Ich war jedenfalls sehr nervös vor unserem Gespräch, weil mich immerhin Experten diagnostizieren würden. Es ist gut, einen Namen zu bekommen, aber ich habe auch große Angst davor, einen Stempel aufzubekommen, einer bestimmten Krankheit oder Diagnose oder wie auch immer. Ich bin ich. Ich bin es gewöhnt, nach meiner Krankheit beurteilt zu werden. Aber ich bin meine Krankheit nicht. Ich habe eine Krankheit.

Der heutige Tag hat mir jedoch viel gelehrt. Mir war bewusst, dass es wichtig ist, aber wie wichtig, das war mir nicht klar. Es ist viel passiert, als ich ein Kind war, und ich wusste, dass es wichtig war, aber es spielt wirklich eine große Rolle auf dem Papier. Wir haben um 9.30/10.00 Uhr angefangen und bis 15.00 Uhr geredet. Einfach ein langes Gespräch mit vielen schwierigen Fragen.
Es ging um ganz unterschiedliche Themen. Meine Auffassung von der Realität und wie ich die Welt erlebe, auch in Bezug auf meinen Geist und meine Krankheit. Ich will nicht ins Detail gehen, das würde den Rahmen sprengen. Wir haben über meine Angst gesprochen, was diese Angstzustände auslöst und wie ich damit umgehen kann. Wir haben über meine Anfälle gesprochen. Über meine Dissoziationen und über mein Trauma. Das war wahrscheinlich der schwierigste Part. Durch das Trauma dissoziiere ich, deshalb war es eine Herausforderung, darüber zu sprechen. Das hat auch ziemlich lange gedauert. Im Nachhinein ist es schwierig, mich an alles zu erinnern, aber ich kann noch genauer darüber reden, wenn ich das Ergebnis bekomme. Es war nicht einfach über die Dinge zu reden, die mir unangenehm sind. Die Art, wie ich über manche Sachen denke oder verschiedene Dinge, die ich bewusst oder unbewusst mache.

Als wir fertig waren, fragte ich sie, ob sie einen ersten Eindruck einer Diagnose bekommen hätten, aber sie sagten, dass sie mir das jetzt nicht direkt sagen könnten. Bei einem nächsten Treffen würde ich mehr Informationen bekommen.

Jetzt bin ich ziemlich erledigt und müde, werde was schlafen. Gute Nacht. Und danke für eure lieben Worte!

1 Kommentar:

  1. Ich finde es toll, dass sie sich so viel Zeit genommen haben. Gute Erholung, das Gespräch muss sehr kräftezehrend gewesen sein.

    AntwortenLöschen