Montag, 7. Januar 2013

Der erste Tag vom Rest meines Lebens.


Ja Leute, nun geht es los. Das neue Projekt beginnt. Ich habe das Wochenende genutzt um meine, sagen wir, kranken und schlechten Gewohnheiten hinter mir zu lassen. Es ist vorbei. Ich will ein besseres Leben haben und ich werde mir den Arsch aufreißen, um das zu bekommen. Koste es, was es wolle. Das habe ich heute auch geschafft. Ich muss meinen Körper mit Kraft fühlen. Das ist gut und ich fühle mich erleichtert. Ich bekomme Hilfe. An diesen Punkt musste ich gelangen. Jetzt muss ich mit ganzem Herzen in diese Sache gehen. Ich muss mit dem Schmerz arbeiten, egal wie schmerzhaft es wird, ich darf nicht abhauen.

Die Schmerzen gingen schon beim Essen los heute. Ich hatte schreckliche Angst, bis auf die Knochen, aber wusste auch, dass ich dadurch musste, um gesünder zu werden. Es war eine große Herausforderung. Ich wünschte, es wäre einfacher, aber ich habe es geschafft. Ich habe die Angst und die Panik überlebt. Ich habe es geschafft, weil ich voll dabei war. Ich habe nicht aufgehört und bin nicht abgehauen, als es ungemütlich wurde. Ich habe mich vollkommen ausgesetzt. Während ich gegessen habe, habe ich an meine Ziele gedacht.

Ich habe daran gedacht, dass ich das Essen essen muss, weil ich einen gesunden Körper möchte, der Sport treiben kann und Kraft hat, damit ich eine Ärztin werden kann, mit meinen Freunden essen kann, um die Welt reisen kann, in normalen Geschäften einkaufen kann, jeden Tag genießen kann.

Wenn ich dieses Leben haben möchte, dann brauche ich einen gesunden Körper und muss essen und es in meinem Magen behalten. Ich muss das Essen wieder erlernen, ich muss mich ausruhen, ich muss dem Weg folgen, der vor mir ist. Ich muss freundlich zu meinem Körper sein. Essen ist meine Medizin. Es tut weh und schmeckt furchtbar, aber das sind die Gefühle, die mir die Essstörung in den letzten Jahren beigebracht hat. Jeder um mich herum weiß, wie es wirklich ist. Diese Wahrheit muss ich jetzt noch finden. Ich muss es in meinem Körper fühlen, es lernen und erleben. Ich muss dadurch.

Es ist komisch. Hier sitze ich jetzt mit Nahrung in meinem Magen. Es ist komisch, eine normale Mahlzeit zu mir genommen zu haben. Ich höre ein bisschen auf die Essstörung. Sie sagt mir, dass ich dreckig bin und das Essen loswerden soll. Aber ich weiß es besser. Acht Jahre lang habe ich auf die Essstörung gehört. Hat sie mich dahin gebracht, wo ich glücklich geworden bin? Nein, nein, nein. Ich bin gefallen, wieder gefallen, und hab mich in die Lügen verkrochen, die die Essstörung mir erzählt hat. Jetzt ist es an der Zeit auf die zu hören, die mir ein gutes und bedeutungsvolles Leben wünschen. Ich muss den gesunden Wegen folgen, die mich in ein gesundes Leben führen werden. Das möchte ich und daran muss ich mich ständig erinnern. Ich sitze hier mit Nahrung in meinem Magen, weil ich gesund werden möchte. Ich verdiene das Essen. Ich brauche es, weil wir Menschen Nahrung brauchen. Ich bin nicht dreckig und wertlos, wie die Essstörung mich fühlen lassen möchte. Ich verdiene es, diesen Kampf zu gewinnen. Ich werde ihn gewinnen, auch wenn es unglaublich schwierig ist.

Für heute wäre mein Job erledigt. Ich habe etwas geschafft, was unglaublich schwierig war. Ich habe ein normales Mittagessen gegessen und es in mir behalten. Es ist lange her, dass ich ein Mittagessen in mir behalten habe, weil sonst die Essstörung gewonnen hat. Heute nicht. Heute habe ich gewonnen und ich bin einen Schritt weitergekommen.

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